Können wir es riskieren, eine solche Veranstaltung wie das Adventsfenster mit über 50 Gästen durch zu führen? Kommen die französischen Gäste überhaupt nach Strande angesichts der hohen Infektionszahlen in Deutschland? Wie viele Gäste aus Strande mögen wohl zum Adventsfenster kommen in diesen Zeiten…..alles Fragen, die wir uns seit Anfang November gestellt haben und Bedenken die wir sorgfältig gemeinsam abgewogen haben. Schliesslich war die Entscheidung gefallen – wir feiern ja draußen, wir feiern unter strenger Einhaltung der 2G –Regel, lassen also nur geimpfte und genesene Gäste zu - und testen zusätzlich noch die Gruppe der Veranstalter am Tag des Adventsfensters.
Das Wetter war auch nicht auf unserer Seite, denn für den 3. Dezember 2021 waren Abends Regen und Sturmböen angekündigt. Na toll ! Peter, Jo und Oliver Boehm bauten bereits am Donnerstag in stundenlanger Arbeit und mit klammen Fingern die Zelte um die Garage auf, da war es nämlich zumindest noch trocken.
Am Donnerstagnachmittag trafen dann die restlichen 7 Gäste aus Rayol-Canadel in Strande ein und wurden am Donnerstagabend mit norddeutschen Spezialitäten begrüßt. Eingelegter Hering, Frikadellen und schließlich rote Grütze mit Vanillesoße ließen sich die Südfranzosen ebenso schmecken wie die Norddeutschen, die zur Begrüßung gekommen waren. Weiterhin durften wir Frau Dr Mehdorn mit Ihrem Mann begrüßen, die Cordula im Vorfeld unterstützt hatte, eine Förderung vom Deutsch-Französischen Bürgerfond für die gesamte Veranstaltung zu bekommen.
Freitag nachmittags begannen dann die eigentlichen Vorbereitungen für das Adventsfenster mit südfranzösischem Rot- und Roséwein, Merguez-Würsten, provenzalischer Fischsuppe, kleine Brötchen mit leckerer Paté und schließlich Calissons d’Aix als süßer Abschluss. Das Zelt und die Garage wurden dekoriert. Außerdem hat uns auch in diesem Jahr der Strander Bauhof wieder toll unterstützt und die Bänke und Tische geliefert und wieder abgeholt. Ab spätnachmittags peitschten dann die ersten Sturmböen um die Zeltwände und es regnete mehr oder weniger waagerecht. Punkt 18:00 Uhr kamen die ersten Gäste, wurden am Check-In registriert und bzgl ihres Impf- bzw Genesenenstatus überprüft. All das lief sehr reibungslos ab und wurde auch dann mit Geduld ertragen, als immer mehr Gäste herbeiströmten und sich zeitweise kleine Warteschlangen bildeten. Was für ein Erfolg – knapp 70 Strander Gäste waren gekommen, um trotz des Wetters und Corona zum Trotz gemeinsam ein paar schöne Stunden zu verleben.
Wie auch in den Vorjahren hatten die Gäste aus Südfrankreich die Versorgung der Strander mit frisch gegrillten Würstchen und fachgerecht zubereiteter Fischsuppe übernommen, unermüdlich standen Isabelle und Jean hinter dem Grill, während Vivianne und Chantal, die Croutons vorbereiteten und Oliver die Suppe ausgab. Bettina und Agnès boten immer wieder auf’s Neue Platten mit Paté und später Calissons an und nicht zu vergessen Roger, der alle Ankommenden mit reichlich Rosé- oder Rotwein versorgte. Wie immer funktionierte die Verständigung in allen möglichen Sprachen ganz prima und so hatten alle Anwesenden viel Spaß bis gegen 23:00 Uhr die Letzten den Weg nach Hause fanden. Das regelmäßige Lüften hat der Sturm für uns besorgt und alle waren sich einig, dass es trotz widrigster Umstände ein toller und erfolgreicher Abend für unsere Gemeindepartnerschaft war.
Am Samstag machten sich die Franzosen auf den Weg, um das weihnachtlich geschmückte Eckernförde zu sehen und über den dortigen Weihnachtsmarkt zu schlendern. Am Spätnachmittag trafen wir uns wieder in Molfsee, um „Lumagica“ zu besuchen, die wunderschöne Lichtshow im abendlichen Molfseer Freilichtmuseum, bevor wir abends gemeinsam mit 30 BIMARE Strande Mitgliedern und Gästen als traditionelles deutsches Weihnachtsessen frisch gebratene Gänse im Strandhotel genießen konnten.
Während einige Gäste am Sonntag früh abreisen mussten, ließen Roger und Chantal es sich nicht nehmen die Plickat-Skulpturen entlang der Promenade zu besuchen. Nachmittags wurde dem Kieler Weihnachtsdorf auf dem Rathausplatz noch ein Besuch abgestattet, anschließend konnten wir uns auf Gut Eckhof beim Adventsfenster in „The Box“ wieder aufwärmen, bevor die französischen Gäste abends im „Das Kaiser“ wieder deutsch-österreichische Spezialitäten kennen und schätzen lernten.
Ein gelungener Austauschbesuch ging zu Ende ….und dann hieß es auch schon wieder „Au revoir et à très bientôt à Strande ou au Rayol-Canadel sur mer.